Die Themenlinie befasst sich mit dem globalen Trend zur Autokratisierung und den Herausforderungen für die deutsche und europäische Politik.
ZurückIn den vergangenen zwei Jahrzehnten ist weltweit eine Konsolidierung autoritärer Herrschaft sowie eine Erosion demokratischer Systeme (»democratic backsliding«) zu beobachten, letzteres auch in EU-Mitgliedstaaten. Dieser in der Forschung als »Autokratisierung« bezeichnete Trend geht nicht zuletzt mit signifikanten Konsequenzen für bürgerliche und politische Freiheiten einher. Zudem wirkt er sich tendenziell negativ auf die außenpolitische Berechenbarkeit, regionale Stabilität und zwischenstaatliche Konflikte aus. Er stellt Deutschland mehr und mehr vor Herausforderungen bei der Umsetzung seiner Außenpolitik, etwa im Bereich der Energie- und Rohstoffsicherheit oder bei Fragen des globalen Regierens.
Die Themenlinie nimmt zunächst die Autokratisierung in relevanten Ländern in den Blick. Zu fragen ist zum Beispiel: Welche Spielarten von Autokratisierung lassen sich erkennen, was sind die spezifischen lokalen, regionalen und globalen Treiber dieser Entwicklung? Wer sind die bestimmenden Akteure und was sind ihre Strategien und Instrumente? Wie genau wirkt sich Autokratisierung auf die Innen-, Außen- und Wirtschaftspolitik der jeweiligen Staaten aus? Welche Folgen hat sie für die internationale Ordnung? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Autokratisierung und bewaffneten Konflikten?
Im Umgang mit autoritär regierten und sich autokratisierenden Staaten stellen sich unter anderem folgende Fragen: Was sind deutsche und europäische Zielsetzungen in Bezug auf bestimmte Politikfelder? Welche Zielkonflikte treten dabei auf? Welchen Gestaltungswillen gibt es, etwa in Bezug auf Global Governance, regionale Stabilisierung oder politische Transformation? Und über welche Instrumente und Hebel verfügen Deutschland und die EU?
Libertärer Populismus in Argentinien
doi:10.18449/2024A43
In Venezuela reklamieren sowohl die Regierung als auch die Opposition den Wahlsieg für sich. Die neue politische Dynamik erhöht zwar den Druck auf das Regime. Ein demokratischer Übergang setzt jedoch substanzielle Verhandlungen voraus, meint Claudia Zilla.
doi:10.18449/2024A29v02
Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Erde und die fünftgrößte Volkswirtschaft. Eine Milliarde Menschen sind aufgerufen, bei den Parlamentswahlen ihre Stimme abzugeben. Christian Wagner erklärt, um welche Themen es geht und vor welchen Herausforderungen die größte Demokratie der Welt steht.
Beitrag zu einer Sammelstudie 2024/S 14, 07.05.2024, 50 Seiten, S. 9–15
doi:10.18449/2024A25
Aus dem linkspopulistischen Reformvorhaben des ehemaligen Präsidenten Chávez ist unter Nicolás Maduro ein autoritäres Projekt geworden. Eine Demokratisierung Venezuelas ist nicht in Sicht.