Die Ursachen internationaler und interner Wanderungsbewegungen sind vielfältig und oft nicht klar voneinander zu trennen. Gewalt und (politische) Fragilität sowie Armut und Menschenrechtsverletzungen zwingen immer mehr Menschen zur Flucht. Gleichzeitig führen ökonomische Ungleichheiten dazu, dass Menschen ihre Herkunftsländer und -regionen auf der Suche nach besseren Lebensperspektiven verlassen. Darüber hinaus lösen akute Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels unmittelbar unfreiwillige Wanderungen aus, während langfristige klimawandelbedingte Umweltveränderungen bereits bestehende Treiber von Flucht und Migration verstärken können.
Mit der Genfer Flüchtlingskonvention existiert ein verbindliches Regime zum Schutz grenzüberschreitender Flüchtlinge, das allerdings zunehmend unter Druck gerät. Binnenvertriebene und Menschen, die von Naturkatastrophen und Umweltveränderungen vertrieben werden, haben dagegen keinen vergleichbaren Anspruch auf internationalen Schutz. Ob (Arbeits-)Migrant:innen sicher, geordnet und regulär migrieren können, hängt weitgehend von den Zielländern ab, die über ihre Einreise souverän entscheiden können. In Abwesenheit umfassender Lösungen soll die Entwicklungszusammenarbeit zur Reduzierung von Fluchtursachen beitragen, mehr ungeregelte Wanderungen in geregelte Formen überführen und lokale Integration, Rückkehr und Reintegration unterstützen.
Beitrag zu einer Sammelstudie 2024/S 07, 28.02.2024, 87 Seiten, S. 69–74
Beitrag zu einer Sammelstudie 2024/S 07, 28.02.2024, 87 Seiten, S. 64–68
Welchen Mehrwert die Friedenskomponente des HDP-Nexus bieten kann
doi:10.18449/2023A59
Weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht; viele suchen Schutz in Europa. Um künftig besser vorbereitet zu sein, setzt die Politik verstärkt auf Migrationsprognosen. Aber lassen sich Fluchtbewegungen wie das Wetter vorhersagen? Wie zuverlässig sind solche Prognosen? Darüber diskutieren Anne Koch und Steffen Angenendt mit Dominik Schottner.
Bricht irgendwo ein Konflikt aus hört man jeweils schnell von den vielen Menschen, die vor der Gewalt fliehen und ihre Heimat verlassen. Kaum Erwähnung finden meist jene, die bleiben. Obwohl diese Gruppe der sogenannten «Stayees» wohl die Mehrheit bildet. Warum Menschen trotz Krieg und Konflikt bleiben, erläutert die Migrations-Forscherin Nadine Biehler von der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Große Erwartungen, begrenzter Nutzen
doi:10.18449/2023S10