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Wirtschaft, Sanktionen und Energie

Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben zahlreiche westliche Staaten harte Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Besonders die Maßnahmen gegen die Zentralbank und den Finanzsektor, aber auch das weitreichende Technologie-Embargo und Exportbeschränkungen setzten das Land unter Druck. Allerdings konnte sich die Wirtschaft schneller an die neuen Bedingungen anpassen als erwartet. Die sehr hohen Energie- und Rohstoffpreise konnten Verluste beim Export, die auch durch den Lieferstopp von Gazprom verursacht wurden, teilweise kompensieren. Zwar ist der Ölexport nicht mehr so einträglich wie vor den Sanktionen, allerdings umgeht Russland den von der G7 eingeführten Ölpreisdeckel mit einer eigenen Schattenflotte aus Öltankern. Beim russischen Import spielt China eine Schlüsselrolle. Auch viele westliche Technologiegüter erreichen Russland weiterhin über China. Der chinesische Renminbi kommt inzwischen auch im russischen Handel mit Drittländern zum Einsatz. Gleichzeitig steigerte der Kreml die Staatsausgaben für den Krieg deutlich, was zu einem Boom in der russischen Militärindustrie führte. Russland leidet aber unter akutem Arbeitskräftemangel. Hohe Zahlungen an Soldaten und ihre Familien treiben die Konsumnachfrage und damit die Inflation in die Höhe. Trotz sehr hoher Zinsen hat die Zentralbank Schwierigkeiten, die Teuerungsraten in den Griff zu bekommen.

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