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Die weltweit erste »Direct Air Capture and Storage«-Anlage in der Nähe von Reykjavik, Island.

Die weltweit erste »Direct Air Capture and Storage«-Anlage in der Nähe von Reykjavik, Island.

Carbon Management

Mit der Verabschiedung von Netto-Null-Treibhausgaszielen in der europäischen und deutschen Klimapolitik sind die sogenannten “schwer vermeidbaren Emissionen” vermehrt in den Fokus der klimapolitischen Diskussion gerückt. Dass neben der drastischen Reduktion von Emissionen auch die Abscheidung von CO2 und dessen anschließende Nutzung oder dauerhafte Speicherung eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich in internationalen und nationalen Modellierungen zur Treibhausgasneutralität und wird in vielfältigen politischen Initiativen auf nationaler, internationaler und supranationaler Ebene aufgegriffen.

Unter dem Sammelbegriff Carbon Management werden Technologien zusammengefasst, die CO2 abscheiden und anschließend entweder als Ressource nutzen (Carbon Capture and Utilization, CCU) oder dauerhaft speichern (Carbon Capture and Storage, CCS). Die vielfältigen Anwendungsfelder in der Industrie - insbesondere in Branchen, in denen Prozessemissionen anfallen - machen Carbon Management zu einer viel beachteten Schnittstelle zwischen Industrie- und Klimapolitik. Sofern das abgeschiedene CO2 direkt oder indirekt (über Biomasse) aus der Atmosphäre stammt, können die Prozesse netto negative Emissionen erreichen und der Atmosphäre CO2 entziehen (Carbon Dioxide Removal, CDR, zur Übersicht siehe Abbildung). Im Gegensatz zu CCS/CCU-Anwendungen, bei denen fossiles CO2 abgeschieden wird, können CDR-Methoden dazu beitragen, Restemissionen auszugleichen und damit Netto-Null- und Netto-Negativ-Ziele in Reichweite zu bringen.