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Ressourcenkonflikte

Prognosen gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Nahrung, Wasser und Energie bis 2030 um je 35, 40 bzw. 50 Prozent steigen wird. Die zu erwartenden Folgen – Wassermangel, Nahrungsmittel- und Energiekrisen – könnten die Sicherheit von Menschen und die Stabilität politischer Systeme gefährden, sowohl innerhalb einzelner Länder als auch über Grenzen hinweg. Der Wasser-, Agrar- und Energiesektor bergen je eigene Versorgungsrisiken und entsprechende politische Herausforderungen. Zugleich stehen die Sektoren im Kontext von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und veränderten Lebensstandards miteinander in Beziehung und beeinflussen sich wechselseitig, auch im Hinblick auf zukünftige Trends. Dieses Phänomen wird als »Water-Energy-Food Security Nexus« bezeichnet. So verbraucht beispielsweise der Agrarsektor rund 70 Prozent der weltweit genutzten Süßwasser-Ressourcen, vor allem für die Produktion von Nahrungsmitteln, aber zunehmend auch für den Anbau von Biomasse zur Energieerzeugung.

Vernetzte Versorgungsrisiken mit sektor- und grenzüberschreitenden Wechselwirkungen stellen für die Politik eine große Herausforderung dar. Oft fehlt es an politischem Willen und Prozessen, ein integriertes und langfristig nachhaltiges Management von Ressourcen und Risiken umzusetzen. Wenn aber kooperative, konsequente und kohärente Governance-Ansätze fehlen, steigt die Gefahr von potentiell gewaltsam ausgetragenen Konflikten um Ressourcen.

Beiträge zum Thema Klimapolitik, Energiepolitik und globalen Rohstoffmärkten (Schwerpunkt Minerale und Metalle) finden Sie in eigenen Dossiers.

Literatur