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Triumphierende Kommunisten
Triumphierende Kommunisten
Die KSCM erhöhte nicht nur ihren Stimmenanteil von 11% auf 18,5% und erzielte damit das beste Wahlergebnis seit ihrer Gründung, sondern konnte auch neue Wähler gewinnen. Während alle anderen Parteien aufgrund der niedrigen Wahlbeteiligung massive Stimmenverluste hinnehmen mußten (je eine halbe Million Wähler bei CSSD und ODS!), stimmten für die KSCM fast eine viertel Million mehr als 1998, was einer Ausdehnung der Wählerbasis um ein Drittel entspricht. Neben dem traditionellen, gut mobilisierbaren Wählerstamm erhielt die KSCM vermutlich Zulauf von denjenigen, die 1998 noch aus Protest für die CSSD und ihren polternden Ex-Vorsitzenden Milos Zeman votiert hatten.
Der Erfolg der Kommunisten wird in den Regionen besonders deutlich. In vier von vierzehn Bezirken der Tschechischen Republik wurde die KSCM zweitstärkste Partei - noch vor der ODS. Reüssieren konnten die Kommunisten in ihren alten Hochburgen in den schwerindustriellen Agglomerationen Nordböhmens, Nordmährens und Schlesiens (u.a. in Ostrava [Ostrau], aber auch in Olomouc [Olmütz]) sowie den (ehemals sudetendeutsch besiedelten) Randgebieten: Ihr bestes Resultat erhielt die KSCM im Bezirk Usti (Aussig), wo jeder vierte seine Stimme den Kommunisten gab.