Die Ukraine befindet sich seit 2014 in einem anhaltenden Krieg mit Russland, der schon in den vergangenen Jahren bedeutende Auswirkungen auf die ukrainische Innenpolitik und Gesellschaft hatte. Seit dem 24. Februar 2022 müssen sich Politik und Gesellschaft auf die Rahmenbedingungen eines umfassenden Angriffs einstellen. Die staatlichen Institutionen funktionieren weiterhin, und der gesellschaftliche Zusammenhalt manifestiert sich als Reaktion auf die russische Aggression in beeindruckender Weise. Die starke Zentralisierung der Macht und Einschränkung demokratischer Spielregeln durch das Kriegsrecht wirken sich jedoch zunehmend auf den politischen Alltag und die Art des Regierens aus. In der Gesellschaft entwickeln sich neue Bruchlinien, die mit unterschiedlichen kriegsbedingten Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger zusammenhängen und langfristige Folgen für den sozialen Zusammenhalt haben können.
Osteuropa und Eurasien (Senior Fellow)
Themenlinie Neugestaltung der europäischen Sicherheitsordnung (Ko-Leitung)
Vier Tage nach dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 hat die Ukraine einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt. Die Beitrittsverhandlungen sollen demnächst beginnen. Wie setzt die Ukraine mitten im Krieg notwendige Reformen um und wie geht der Wiederaufbau voran? Darüber spricht Susan Stewart mit Dominik Schottner.
Binnenentwicklungen im Zusammenhang mit dem EU‑Beitrittsverfahren
doi:10.18449/2024S16