Die koreanische Halbinsel war von 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil des japanischen Kolonialreichs. Mit der Kapitulation Japans wurde Korea entlang des 38. Breitengrads geteilt, im Norden von der Sowjetunion und im Süden von den USA besetzt. Was als Übergangslösung gedacht war, mündete 1948 in der Gründung zweier Teilstaaten mit gegensätzlichen politischen Systemen: der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) und der Republik Korea (Südkorea). Seitdem existiert eine etwa 250 Kilometer lange und vier Kilometer breite Grenzlinie, die sogenannte demilitarisierte Zone (DMZ), die entgegen ihrem Namen zu einer der am stärksten militarisierten Zonen der Welt zählt. Entlang dieser wie auch entlang der umstrittenen maritimen Grenzzone kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Beide koreanischen Staaten sind Mitglied der Vereinten Nationen, erkennen sich gegenseitig jedoch nicht an und befinden sich darüber hinaus formal im Krieg miteinander. Der Koreakrieg, ausgehend von der nordkoreanischen Invasion des Südens 1950, weitete sich zur ersten »heißen« Auseinandersetzung des Kalten Krieges aus, die 1953 mit einem Waffenstillstand zwischen den Vereinten Nationen (vertreten durch die USA), China und Nordkorea beendet wurde. Südkorea unterzeichnete den Waffenstillstandsvertrag nicht.
In den innerkoreanischen Beziehungen spielen die ethnische Zusammengehörigkeit, das Ziel der Wiedervereinigung und Südkoreas Sicherheitsallianz mit den USA wichtige Rollen; sie beeinflussen die Bereitschaft zu Austausch und Kooperation ebenso wie die gegenseitigen sicherheitspolitischen Bedrohungswahrnehmungen.
Warum die internationale Gemeinschaft den neuen Status quo akzeptieren sollte
doi:10.18449/2022A65
Beitrag zu einer Sammelstudie 2022/S 04, 06.04.2022, 98 Seiten, S. 55–61
Innen- und außenpolitische Implikationen der Präsidentschaftswahlen
doi:10.18449/2022A26
Nach mehr als einem Jahr Funkstille kommunizieren Nord- und Südkorea wieder miteinander. Die Staatschefs Moon Jae-in und Kim Jong Un tauschen seit April persönliche Briefe aus. Das ist ein Fortschritt, aber kein Durchbruch, meint Eric J. Ballbach.
Südkoreas Parlamentswahlen im Zeichen von Erfolgen im Kampf gegen die Corona‑Pandemie
doi:10.18449/2020A31