Die institutionelle Landschaft zur Gestaltung und Steuerung internationaler Energiebeziehungen ist fragmentiert. Bestehende Organisationen wie die IEA, OPEC, IRENA, IEF, IAEA oder Europäische Energiegemeinschaft sind entweder auf einzelne Energieträger, Konsumenten, Produzenten oder auf bestimmte Regionen beschränkt. Damit reflektieren sie nicht nur die strategische Bedeutung des Energie-sektors, in dem das Prinzip nationalstaatlicher Souveränität vorherrscht, sondern auch die sehr unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen Staaten, die mit Blick auf Klimawandel, Energiesicherheit und die wirtschaftliche Wohlfahrt differierende Strategien verfolgen. Größtes Defizit der Organisationen ist es, dass sie vielfach nicht mehr die realen Energieströme widerspiegeln: Insbesondere Brasilien, Indien, China und Südafrika bleiben meist außen vor. Globale Initiativen im Rahmen der G7/8, G20 oder UN sind punktueller Natur, die ausbleibende Umsetzung von Deklarationen ein Schwachpunkt und rechtliche Verbindlichkeit Fehlanzeige. Generell steht die Staatengemeinschaft vor der großen Herausforderung, die Transformation hin zu einem klimaneutralen Energiesystem bis 2050 erreichen zu müssen. Gleichzeitig gilt es, die konventionelle, das heißt fossil-basierte Energieversorgung für einen Übergangszeitraum zu gewährleisten, ohne diese zu verstetigen. Institutionell müssen Voraussetzungen geschaffen werden, dieser Herausforderung wirkungsvoll zu begegnen.
Beitrag zu einer Sammelstudie 2024/S 01, 23.01.2024, 94 Seiten, S. 71–74
Technologien, Akteure und Szenarien bis 2040
doi:10.18449/2023S14v02
Difficult cooperation fraught with dilemmas
Zwischen ökonomischer Diversifizierung und Machterhalt
doi:10.18449/2022A43
doi:10.18449/2021S14