Hilft ein Marshall-Plan?
SWP-Aktuell 2004/A 33, 15.08.2004, 4 Seiten ForschungsgebieteDie durch die Cap-Anamur-Aktion ausgelöste Diskussion über den Umgang mit Flüchtlingen aus Afrika rückt nicht nur die Asylpolitik der EU in das Medieninteresse, sondern auch die Situation in der Herkunftsregion der Flüchtlinge. Die Ausgangsfrage entsprechender Medienbeiträge lautet: Wäre es nicht besser, Maßnahmen an der Quelle des Flüchtlingsstroms zu treffen, als sich in Überlegungen zu verlieren, wie dieser Strom vor den Toren Europas aufgehalten werden kann? Mit anderen Worten: Wäre es nicht besser, sich gegen die Fluchtgründe statt gegen die Flüchtlinge zu wenden? So leicht quer über alle politische Lager hinweg ein Konsens darüber herzustellen ist, daß man an den Wurzeln des »Übels Flucht« ansetzen sollte, so wenig werden die meisten der bisher öffentlich gemachten Vorschläge der Komplexität des Themas gerecht.