Die internationale Ordnung im Umbruch
SWP-Studie 2017/S 21, 13.12.2017, 148 Seiten ForschungsgebieteDie internationale Ordnung befindet sich in einem Umbruch, der die Weltpolitik fundamental verändern wird. Deshalb wurden in dieser Studie regionale Ordnungen, internationale Regime und die „Welt-Ordnungsmächte“ USA und China untersucht. Dabei identifizierten die Autorinnen und Autoren richtungweisende Entwicklungen der internationalen Ordnung und ermittelten wesentliche Ursachen für deren tiefgreifende Veränderungen.
Die stärkste Triebkraft der jüngeren Tendenzen in der internationalen Ordnung bildet der technologische Wandel. In vielen Bereichen erscheint er so rasant und risikobehaftet, dass darüber nachgedacht werden muss, wie seine Dynamik durch politische Regelwerke einzuhegen wäre. Diese müssen global angelegt sein, da technologischer Wandel universal wirksam wird. Unter den gegenwärtigen Bedingungen internationaler Ordnung lassen sich künftige Entwicklungen kaum mehr abschätzen. Darum sollte Außenpolitik sich stärker auf das Denken in Szenarien stützen. Auch sollte sie sich bemühen, mit Hilfe organisatorischer Innovationen Flexibilitätsreserven zu schaffen.
Wichtigste ordnungspolitische Aufgabe deutscher Außenpolitik ist es, die Europäische Union als internationale Ordnungsmacht handlungsfähig zu machen. Denn weder die USA noch die Volksrepublik China bieten die Gewähr für eine konsequent multilaterale Ordnungspolitik nach deutschem und europäischem Verständnis. Allerdings könnte ein starkes Europa beide durchaus in diesem Sinne beeinflussen.
Inhalt
Problemstellung und Empfehlungen
S. 5–6
Hanns W. Maull
Einführung in die Thematik und Zusammenfassung der Ergebnisse
S. 7–18
Susanne Dröge
Das Abkommen von Paris – eine nachhaltige und effektive Klima-Ordnung?
S. 19–34
Oliver Meier
Die Zukunft der nuklearen Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung: Was kommt nach Obamas Ordnungsversuch?
S. 35–54
Jonas Schneider
Die Regulierung der Weitergabe von sensitiven Nukleartechnologien
S. 55–72
Steffen Angenendt / Anne Koch
Die internationale Zusammenarbeit in der Flüchtlings- und Migrationspolitik – fragmentierte Teilordnungen unter Veränderungsdruck
S. 73–89
Wolfgang Richter
Europäische Friedens- und Sicherheitsordnung: Von der Kooperation zurück zur Konfrontation?
S. 90–112
Hanns W. Maull
Resümee
S. 113–131
Hanns W. Maull
Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die deutsche Außenpolitik
S. 132–138
Anhang
S. 139
Untersuchungsraster für die Analyse politischer Ordnungen
S. 141–145
Abkürzungen
S. 146–147
Die Autoren und Autorinnen
S. 148