Zwischen Kooperation und Abgrenzung: Wie soll die Zusammenarbeit mit den Taliban in Afghanistan aussehen? Diese Frage stellt sich nicht nur der Westen, sondern auch die Nachbarländer. Über sicherheitspolitische und wirtschaftliche Interessen spricht Dominik Schottner mit Andrea Schmitz und Christian Wagner.
Dr. Andrea Schmitz ist in der Forschungsgruppe Osteuropa und Eurasien Expertin für die Länder Zentralasiens. Sie hat unter anderem in Tadschikistan und Kasachstan gelebt und gearbeitet. Dr. Christian Wagner ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe Asien. Seine Forschungsgebiete sind unter anderem die Sicherheits-und Verteidigungspolitik, Pakistan und Indien.
Der Westen und Afghanistans Machthaber
Der Blick aus Peking und Moskau
doi:10.18449/2021A59
Der Abzug der Amerikaner aus Afghanistan hat den Europäern gezeigt, dass sie von den USA abhängig sind. Ronja Kempin benennt sechs konkrete Schritte, um die EU sicherheits- und verteidigungspolitisch souveräner zu machen. Der neuen Bundesregierung kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Die Taliban in Afghanistan finden heute ein günstigeres internationales Umfeld vor als bei ihrer ersten Machtübernahme vor 25 Jahren. Mit Unterstützung durch die Nachbarstaaten könnten sie ihre Macht stabilisieren. Andrea Schmitz und Christian Wagner skizzieren die Bedingungen.
Nur ein Teil der Taliban ist bereit, weltweit für den Dschihad zu kämpfen, sagt Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Aus der Ferne angeleitete Anschläge bleiben das Hauptproblem.
Dem Rückzug aus Afghanistan fehlt ein Plan, wie dem zu erwartenden Vorstoß Chinas in die Lücke zu begegnen wäre, sagt Markus Kaim von SWP im DW-Gespräch.