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CEPS-SWP High-Level Group on bolstering EU Democracy

Seit ihrer Gründung ist die EU zunehmend demokratischer geworden – nicht nur mit der Einführung der Direktwahlen zum Europäischen Parlament (EP) im Jahr 1976, sondern mit jeder Vertragsreform seit Maastricht wurden neue Quellen demokratischer Legitimation geschaffen. Das EP wurde kontinuierlich gestärkt und enger an die Europäische Kommission gebunden, um das wichtigste Exekutivorgan der EU rechenschaftspflichtiger zu machen; die nationalen Parlamente wurden stärker eingebunden, insbesondere im Hinblick auf die Wahrung des Subsidiaritätsprinzips; und in jüngerer Zeit wurden partizipative demokratische Instrumente wie die Europäische Bürgerinitiative eingeführt.

All dies hat jedoch nicht dazu geführt, dass der Eindruck eines Demokratiedefizits der EU und die Forderung der Bürgerinnen und Bürger nach demokratisch legitimierten Regierungs- und Entscheidungsprozessen verschwunden sind. Laut der jüngsten Eurobarometer-Umfrage ist weniger als die Hälfte der EU-Bürgerinnen und -Bürger der Meinung, dass ihre Stimme zählt, und sie halten es nicht für sehr wichtig, bei den Wahlen zum Europäischen Parlament ihre Stimme abzugeben.

Daraus ergibt sich eine entscheidende Frage: Was ist das eigentliche Problem der EU-Demokratie und wie können wir es lösen?

Wenngleich diese Debatte alles andere als neu ist, so ist sie heute dringender als je zuvor – nicht nur, weil die Konferenz über die Zukunft Europas der Debatte über die Demokratie in der EU neuen Schwung verliehen hat, sondern auch, weil eine mögliche neue Erweiterungsrunde der EU in den kommenden Jahren einen echten Versuch erfordert, »das eigene Haus in Ordnung zu bringen«.

Vor allem aber sind wir nur noch ein Jahr von den nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament entfernt. Dies ist ein entscheidender Moment für die Bürger/innen und Wähler/innen, um ihre Haltung zur Demokratie zum Ausdruck zu bringen und eine öffentliche Debatte darüber zu führen, wie die demokratische Legitimität der EU gestärkt und die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden können.

Vor diesem Hintergrund haben sich die SWP Berlin und CEPS zusammengeschlossen, um eine Arbeitsgruppe zur EU-Demokratie einzurichten:

Ziel: Entwicklung und Verbreitung politischer Empfehlungen zur Stärkung der Demokratie in der EU, die in einem Sonderbericht im September 2023 veröffentlicht werden.

Format: Eine Expert/innengruppe, die sich aus bekannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie wichtigen Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis (Politiker/innen, Diplomat/innen, Referent/innen) zusammensetzt. Die Gruppe spiegelt die politische, geografische und institutionelle Vielfalt der EU wider. Es handelt sich um ein parteiübergreifendes Projekt mit Vertreterinnen und Vertretern aus einer größtmöglichen Anzahl von Mitgliedstaaten.

Vorsitz: Kalypso Nicolaidis, EUI

Co-Rapporteurs: Sophia Russack (CEPS) und Nicolai von Ondarza (SWP)

Mitglieder:

  • Jan Philipp Albrecht, Ko-Vorsitzender, Heinrich-Böll-Stiftung
  • Vladimír Bilcik, Mitglied des Europäischen Parlaments, European People’s Party
  • Karolina Boronska-Hryniewiecka, Assistenzprofessorin an der Universität von Wroclaw und Gastprofessorin an der Université Paris Sorbonne
  • Aleš Chmelar, Ständiger Vertreter der Tschechischen Republik bei der OECD; ehemaliger stellvertretender Außenminister für europäische Angelegenheiten und Staatssekretär für europäische Angelegenheiten
  • Lolita Cigane, ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten des lettischen Parlaments
  • Simonetta Cook, Beraterin, Kabinett des Präsidenten des Europäischen Rates
  • Richard Corbett, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments, S&D-Fraktion
  • Ben Crum, Professor für Politikwissenschaft, Vrije Universiteit Amsterdam
  • Gwendoline Delbos-Corfield, Mitglied des Europäischen Parlaments, Die Grünen/EFA
  • Harlem Desír, Ehemaliger französischer Staatsminister für Europäische Angelegenheiten
  • Carl Dolan, Senior Adviser, Europäischer Bürgerbeauftragter
  • Daniel Freund, Mitglied des Europäischen Parlaments, Die Grünen/EFA
  • Hussein Kassim, Professor für Politik, Universität von East Anglia
  • Brigid Laffan, Emeritierte Professorin, EUI
  • Paula Oliver Llorente, CEPS Young Thinker
  • Cecila Malmström, ehemalige EU-Kommissarin für Handel und ehemalige EU-Kommissarin für Inneres; ehemalige Ministerin für Angelegenheiten der Europäischen Union
  • Christine Neuhold, Professorin für demokratisches Regieren in der EU und Dekanin der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Universität Maastricht
  • Eva-Maria Poptcheva, Mitglied des Europäischen Parlaments, Renew Europe Group
  • Arnoldas Pranckevicius, Ständiger Vertreter von Litauen bei der Europäischen Union
  • René Repasi, Mitglied des Europäischen Parlaments, S&D-Fraktion, Professor für Recht an der Erasmus-Universität Rotterdam
  • Anthony Teasdale, Ehemaliger Generaldirektor, Europäischer Parlamentarischer Forschungsdienst (EPRS)
  • Michiel van Hulten, Direktor, Transparency International EU
  • Sophie in't Veld, Mitglied des Europäischen Parlaments, Renew Europe Group
  • Catherine de Vries, Professorin für Politikwissenschaft, Universität Bocconi

Projektlaufzeit

Mai 2023 – Herbst 2023

Kooperationspartner

CEPS

Förderer

Heinrich-Böll-Stiftung und Friedrich-Naumann-Stiftung