Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) legt besonderen Wert auf die Unabhängigkeit, Qualität und Verlässlichkeit ihrer Forschungs- und Beratungstätigkeit und die Bereitstellung einer innovativen Informationsinfrastruktur. Zweck der Stiftung ist es, im Benehmen mit dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung wissenschaftliche Untersuchungen auf den Gebieten der internationalen Politik sowie der Außen- und Sicherheitspolitik mit dem Ziel der Politikberatung auf der Grundlage unabhängiger wissenschaftlicher Forschung durchzuführen.
Die optimale Verfügbarkeit relevanter Informationen und Daten ist die Voraussetzung für exzellente Forschung und für eine erfolgreiche Beratung. Aus diesem Grund hat die SWP im Dezember 2018 die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen” von 2003 unterzeichnet. Die SWP versteht Open Science als einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung auch ihrer eigenen Forschungs- und Beratungsleistung und bekennt sich daher zu den Grundprinzipien Transparenz, Reproduzierbarkeit und Wiederverwendbarkeit als Bestandteile Offener Wissenschaft.
Mit dieser im Jahr 2024 verabschiedeten Open Science-Policy integriert und aktualisiert die SWP ihre Open Access-Leitlinie (2018) zur Verwirklichung eines uneingeschränkten und kostenlosen Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen und ihre Forschungsdaten-Leitlinie (2020) zur nachhaltigen Publikation und Archivierung von Forschungsdaten und erweitert diese um den Aspekt Forschungssoftware und Code.
Die SWP legt besonderen Wert auf rechtskonforme und ethische Rahmenbedingungen sowie die Obhut der ihr anvertrauten Informationen und Kontakte. Kernmerkmal ihrer Arbeit, die konsequent multiperspektivisch betrieben wird, ist ihre Wissenschaftlichkeit. In der Auswahl der Themen und der Entscheidung über ihre Bearbeitung ist die SWP unabhängig; Auswahlkriterium ist die politische Relevanz aus Sicht der SWP. Die mündliche Beratung findet vertraulich statt, SWP-Veranstaltungen stehen in der Regel unter Einhaltung der Chatham-House-Regel.
Im Einklang mit der DFG versteht entsprechend auch die SWP Open Science daher nicht notwendigerweise als gleichzusetzen mit der offenen Gestaltung des gesamten Forschungs- und Beratungsprozesses (open science by design). Die SWP unterstützt ausdrücklich das Hauptanliegen von Open Science wissenschaftliche Praktiken und Prozesse so zu gestalten, dass Forschungsergebnisse langfristig offen zugänglich gemacht werden und damit die Reproduzierbarkeit und bessere Nutzbarkeit durch die Forschung und andere Akteure gewährleistet ist (open science by publication).
Der kontinuierliche Aufbau entsprechender Infrastrukturen und forschungsnaher Dienste unterstützt Forschende bei der Etablierung und Anwendung von Open-Science-Prinzipen und Open Science-Praktiken.1
Die SWP unterstützt die Forderung, wissenschaftliche Forschungsergebnisse jederzeit und ohne finanzielle, technische oder rechtliche Barrieren in digitaler Form über das Internet zugänglich zu machen.
Die SWP macht ihre Forschungsergebnisse über wissenschaftliche Publikationen, die Website und Social Media einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und unterstützt ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem breiten Beratungsangebot bei der Publikation ihrer Forschungsergebnisse im Open Access.
Maßnahmen
Institutseigene Publikationsformate
Die SWP
Unterstützung und Beratung für Forschende
Die SWP
Forschungsdaten sind Grundlage und Ergebnis wissenschaftlichen Arbeitens und eine unerlässliche Quelle für die Nachvollziehbarkeit von Forschung und Beratung. Als Einrichtung hat sich die SWP zur Erfüllung der im DFG-Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ (2019) formulierten Grundsätze verpflichtet und unterstützt Forschende Forschungsdatenmanagement als wichtigen Baustein ihrer Qualitätssicherung. Der Umgang mit Forschungsdaten verbleibt in der Verantwortung der Forschenden. Forschende sind verpflichtet, Forschungsdaten nach fachspezifischen Standards und im Anklang mit den FAIR-Prinzipien aufzubereiten, sicher zu speichern, ausreichend zu dokumentieren, für die Wiederverwendbarkeit angemessen aufzubereiten und in geeigneten Fällen zu publizieren.
Maßnahmen
Institutionelles Forschungsdatenmanagement
Die SWP
Unterstützung und Beratung für Forschende
Die SWP
Forschungssoftware muss denselben Grundsätzen und strengen Anforderungen genügen, die Forschende und Forschungsförderorganisationen von Publikationen, Daten und Infrastrukturen erwarten. Der SWP ist es daher wichtig, Forschungssoftware nachhaltig, offen und für Dritte nachnutzbar zu gestalten und die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Bei der Entwicklung und Nutzung von Forschungssoftware empfiehlt die SWP im Einklang mit der DFG, den Einsatz von freier Software zu prüfen und so genannte Lock-in-Effekte, d.h. Abhängigkeiten bei Erzeugung, Verarbeitung und Verwendung zu vermeiden.
Die für Forschungszwecke entwickelte Software soll, sofern möglich und zumutbar, unter einer offenen Lizenz und für Dritte nachnutzbar zur Verfügung gestellt werden. Dazu zählt auch die Archivierung und Veröffentlichung von Quellcode von computergestützten Aufbereitungen und Berechnungen, wie er beispielsweise für die Weiterverwendung und die Replikation von publizierten Forschungsdaten erforderlich ist.
Open Science ist ein bewegliches Ziel. Standards, Fragestellungen und Möglichkeiten verändern sich kontinuierlich. Die SWP wird ihre Open Science-Policy daher regelmäßig evaluieren und bei Bedarf überarbeiten.
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1 Handlungsleitend dabei sind aktuelle Grundlagen, wie die UNESCO Recommendation on Open Science (2021), die Schlussfolgerungen des Rats der EU zur Wissenschaftsbewertung und Open Science (2022) sowie der Positionierung der Deutsche Forschungsgemeinschaft zu Open Science (2022).
Stefan Schley, stefan.schley@swp-berlin.org, Fon.: +49 30 88007-440
Paul Bochtler, paul.bochtler(at)swp-berlin.org; Fon.: +49 30 88007-165