Perspektiven der EU-Migrationspolitik für hochqualifizierte Arbeitskräfte
SWP-Aktuell 2010/A 34, 15.04.2010, 4 Pages Research AreasIm Mai 2009 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten nach zähen Verhandlungen auf gemeinsame Grundsätze, nach denen künftig die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte gesteuert werden soll. Inzwischen mehren sich kritische Stimmen dazu. Viele Beobachter halten die Regelung für unzureichend, um den großen und weiter wachsenden Bedarf der EU an hochqualifizierten Kräften zu decken. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass die Blue-Card-Regelung überarbeitet wird, denn die politische Debatte steckt fest. Analysiert man, weshalb sich weitergehende Vorschläge der Europäischen Kommission nicht durchsetzen ließen, so gewinnt man Ansatzpunkte, die einen möglichen Ausweg aus der Sackgasse weisen. Entsprechende Optionen könnten darin bestehen, eine souveränitätsschonende migrationspolitische Zusammenarbeit zu entwickeln, inländische Arbeitskräftepotentiale besser zu nutzen und einen EU-Bildungsmarkt zu schaffen, der ausländische »High Potentials« zum Studium und Verbleib in der EU bewegen kann.