Präferenzbildungs- und Aushandlungsprozesse in der Europäischen Union (1990 - 2005)
Baden-Baden Nomos Verlagsgesellschaft, December 2006, 447 Pages ISBN 978-3-8329-3006-6 [AMP, Bd. 74] Research AreasBis zum Beginn der 1990er Jahre dominierte die Annahme, dass der Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik als Kern nationalstaatlicher Souveränität dauerhaft aus der europäischen Integration ausgeschlossen bliebe. Angesichts der Tatsache, dass die EU-Mitgliedstaaten im Jahr 1999 mit der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) jedoch eine Kooperation in diesem Bereich begründeten, seitdem sie einen entsprechenden institutionellen Unterbau entwickelt und militärische sowie zivile Kapazitäten zur Verfügung gestellt haben, die seit dem Jahr 2003 erste Einsätze ermöglichten, fragt diese Untersuchung nach den Gründen für diese Entscheidung. Dabei verwendet der Autor ein analytisches Modell, dass die möglichen Determinanten auf vier Ebenen verortet: im internationalen System, d.h. seiner neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen, in den Aushandlungsprozessen der europäischen Integration, in den gesellschaftlichen Präferenzbildungsprozessen der EU-Mitgliedstaaten und schließlich in den transatlantischen Sicherheitsbeziehungen, d.h. in den intra-institutionellen Beziehungen von NATO und EU.
Inhalt
Vorwort
S. 9
1. Einleitung
S. 11
2. Methodik der Untersuchung
S. 19
3. Die ESVP als Forschungsgegenstand der Politikwissenschaft
S. 23
3.1 Die Europäische Verteidigungsgemeinschaft
S. 27
3.2 Nationale Positionen und Perzeptionen
S. 28
3.3 Die ESVP im institutionellen Gefüge der Europäischen Union
S. 33
3.4 Die militärische Infrastruktur der ESVP
S. 34
3.5 Rechtliche Grundlagen der ESVP
S. 34
3.6 Die ESVP und die transatlantischen Sicherheitsbeziehungen
S. 35
3.7 Sonstige Arbeiten
S. 37
4. Der theoretische Rahmen der Untersuchung
S. 41
4.1 Realismus – Neorealismus – Intergouvernementalismus
S. 43
4.2 Institutionalismus
S. 50
4.3 Liberale Theorien
S. 52
4.4 Europäisierungstheorien
S. 53
4.5 Konstruktivismus
S. 57
4.6 Funktionalismus
S. 60
4.7 Der liberale Intergouvernementalismus
S. 63
5. Die Wirkung des Strukturwandels des internationalen Systems
S. 73
5.1 Großbritannien
S. 73
Die Neubestimmung der sicherheitspolitischen und militärischen Rolle Großbritanniens in der Welt S. 83
5.2 Frankreich
S. 90
Die Neubestimmung der sicherheitspolitischen und militärischen Rolle Frankreichs in der Welt S. 98
5.3 Deutschland
S. 104
Die Neubestimmung der sicherheitspolitischen und militärischen Rolle Deutschlands in der Welt S. 114
6. Die Rolle gesellschaftlicher Präferenzbildungsprozesse
S. 127
6.1 Großbritannien
S. 128
6.1.1 Die außenpolitische Kultur
S. 128
6.1.2 Die Rolle der Parteien
S. 133
Die Labour Party
S. 134
Die Konservative Partei
S. 139
Die Liberal Democrats
S. 147
6.1.3 Die öffentliche Meinung
S. 149
6.1.4 Die Rolle von außenpolitischen Forschungseinrichtungen
S. 156
6.1.5 Die britische Rüstungsindustrie
S. 158
6.2 Frankreich
S. 167
6.2.1 Die außenpolitische Kultur
S. 167
6.2.2 Die Rolle der Parteien
S. 177
Die französische Rechte
S. 179
Die sozialistische Partei
S. 182
Die „Protestparteien“: PCF, Les Verts, Front National
S. 184
6.2.3 Die öffentliche Meinung
S. 187
6.2.4 Die Rolle von außenpolitischen Forschungseinrichtungen
S. 191
6.2.5 Die französische Rüstungsindustrie
S. 194
6.3 Deutschland
S. 199
6.3.1 Die außenpolitische Kultur
S. 199
6.3.2 Die Rolle der Parteien
S. 206
SPD
S. 207
CDU/CSU
S. 211
Bündnis 90/Die Grünen
S. 213
FDP
S. 216
Linkspartei-PDS
S. 218
6.3.3 Die öffentliche Meinung
S. 220
6.3.4 Die Rolle außenpolitischer Forschungseinrichtungen
S. 227
6.3.5 Die deutsche Rüstungsindustrie
S. 229
7. Intergouvernementale Aushandlungsprozesse in der Europäischen Union
S. 237
7.1 Die Positionen Großbritanniens
S. 238
7.2 Die Positionen Frankreichs
S. 272
7.3 Die Positionen Deutschlands
S. 288
8. Der Einfluss der transatlantischen Sicherheitsbeziehungen
S. 309
8.1 Die Position der USA gegenüber der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik
S. 309
8.2 Großbritannien
S. 319
8.3 Frankreich
S. 330
8.4 Deutschland
S. 355
9. Fazit
S. 369
9.1 Der Strukturwandel des internationalen Systems
S. 370
9.2 Die gesellschaftlichen Präferenzbildungsprozesse
S. 372
9.3 Intergouvernementale Aushandlungsprozesse im Rahmen der Europäischen Union
S. 374
9.4 Der Einfluss der transatlantischen Sicherheitsbeziehungen
S. 376
9.5 Theoretisches Fazit
S. 378
10. Anhang
S. 381
Literaturverzeichnis
S. 381
Primärquellen
S. 381
Literatur
S. 392
Zeitungs- und Zeitschriftenartikel
S. 436
Interviews und Hintergrundgespräche
S. 441
Abkürzungsverzeichnis
S. 445